Projekte

Klimagarten 2085

Kleinraum Garten

Appenzeller Spitzhauben

Aufwertung
Neben dem Naturgarten und den regelmässig stattfindenden Veranstaltungen des Jahresprogramms hat die Anna Zemp-Stiftung folgende weitere Naturbildungs-Projekte mitinitiiert und aufgebaut:
Klimagarten 2085



Der Klimawandel ist für viele Menschen schwer fassbar und eher abstrakt. Dies möchte die Ausstellung des Klimagartens2085 ändern. Der Klimagarten 2085 macht künftige Klimaszenarien erlebbar und demonstriert die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen, Landschaft und Wälder.
In zwei Gewächshäusern wachsen verschiedene Blühpflanzen unter kontrollierten Klimaszenarien – eines mit heutigem, das andere mit zukünftigem, wärmerem und trocknerem Klima. In Zusammenarbeit mit dem Zurich-Basel Plant Science Center und dem Pflanzenbiologen Sergio Ramos von der Universität Zürich, untersuchen wir, wie sich Blumendüfte und -formen unter dem Einfluss des Klimawandels verändern. Wir möchten herausfinden, welche Wirkung eine höhere Temperatur und Trockenheit auf die Produktion von Duftstoffen, Blütenmerkmalen und die Anziehungskraft auf Bestäuber hat. Auch die Blütengrösse und UV-Reflexion, die nur für Insekten sichtbar ist, ändern sich unter Hitzeeinfluss.
Das Projekt verbindet Wissenschaft und Ästhetik und macht den Klimawandel sinnlich erfahrbar. Es regt zum Nachdenken an über ökologische Zusammenhänge, die oft unsichtbar bleiben – wie etwa die feinen chemischen Signale zwischen Pflanzen und Bestäubern, die durch steigende Temperaturen aus dem Gleichgewicht geraten.
Der Klimagarten 2085 wird seit 2021 von der Anna Zemp-Stiftung unterhalten.
Das öffentliche Kunst- und Wissenschaftsexperiment wird in Zusammenarbeit mit dem Zurich-Basel Plant Science Center (Kompetenzzentrum für Pflanzenwissenschaften der Hochschule ETH Zürich und Universitäten Zürich und Basel) durchgeführt.
Die Gewächshäuser sind frei zugänglich und können jederzeit besucht werden.
Führungen für Gruppen & Schulklassen finden auf Anfrage statt.
Modell-Projekt: KleinRaum-Garten



Bioterra entwickelt auf dem Nutzgartenteil der Anna Zemp-Stiftung einen Prototyp für einen kleinräumigen und autarken Garten.
Immer mehr Menschen haben, wenn überhaupt, wenig oder sehr beschränkten Platz für einen Garten. Besonders in dicht bebauten Siedlungsgebieten, aber auch in ländlich geprägten Siedlungen sind Inspiration und Wissen um die Gestaltung von kleinräumigen Gartenstrukturen nötig. Mit einem anschaubaren, erlebbaren und multiplizierbaren Modell eines innovativen, biodiversen, klimainnovativen und ressourcenarmen Gartens möchte Bioterra entsprechende Akzente setzen. Die Anna Zemp-Stiftung stellt ihren Gemüse- und Heilpflanzengarten für dieses Projekt zur Verfügung.
Bioterra ist die führende Organisation für Bio- und Naturgärten in der Schweiz. Sie möchte Menschen begeistern und befähigen, Grünflächen giftfrei zu pflegen und biodivers zu gestalten, den Blick für natürliche Kreisläufe und Zusammenhänge fördern und vielfältige Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen schaffen.
Erhalt Genetischer Vielfalt: Appenzeller Spitzhauben



Die Hühnerrasse Appenzeller Spitzhauben wurde 1983 von ProSpecieRara als rar gewordene Tierrasse unter ihre Fittiche genommen.
Die Anna Zemp-Stiftung bietet einer Hühnerschar der Appenzeller Spitzhauben ein Zuhause und trägt zur Sensibilisierung für die Bedrohung dieser Art bei.
Das Spitzhaubenhuhn ist seit Jahrhunderten im Alpenraum ansässig. Es soll bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern gezüchtet worden sein. Typisches Rassenmerkmal ist die schmale, nach vorn geneigte Federhaube auf dem Kopf, welche an die Trachtenhaube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Neben dem hübschen Federkleid und dem ausgefallenen Kopfschmuck sind die munteren und vitalen Spitzhauben äusserst robust und widerstandsfähig, klettern vorzüglich auf felsigem Grund und können ausserordentlich gut fliegen.
Entgegen der hochgezüchteten Leistungshühner der industriellen Tierhaltung heutzutage, die nur fürs Eierlegen oder nur für die Mast geeignet sind, wurden Spitzhauben traditionell als so genanntes Zweinutzungshuhn gehalten. In unserem Naturgarten mit Gemüse- und Kräuterbeeten wird der Hühnermist als wertvoller Dünger verwendet. Dies fördert die biologische Bodenaktivität und verhilft zu einer guten Bodenstruktur.
Die Schweizerische Stiftung ProSpecieRara engagiert sich als treibende Kraft für die genetische und kulturhistorische Vielfalt der Kulturpflanzen und Nutztiere, um eine sichere und reichhaltige Basis für unsere Ernährung zu bewahren und an zukünftige Generationen weiterzugeben. Ermöglicht wird dies dank einem grossen Netzwerk an ehrenamtlichen Erhalter:innen, Betrieben und Institutionen.
Ansiedlung von Schleiereulen und Aufwertungsprojekte



Seit einigen Jahren sind Schleiereulen in der Region wieder häufiger zu hören und seltener auch zu sehen. Um diese – vor allem bei LandwirtInnen – beliebte Mäusejägerin in der unmittelbaren Nähe zum Stiftungsgarten anzusiedeln, wurde im Winter 2020 ein Nistkasten in der von der Anna Zemp-Stiftung genutzten Feldscheune angebracht. Erfreulicherweise wurde der Kasten bereits im ersten Frühling von den Schleiereulen angenommen. Seither brüten sie regelmässig erfolgreich und ziehen drei bis vier Junge pro Jahr auf. Ihre eindrücklichen und völlig lautlosen Flugkünste lassen sich manchmal beim Einsetzen der Dämmerung beobachten. Diese seltene und potenziell gefährdete Art mit einem schweizerischen Bestand von 200 bis 1000 Paaren braucht jede mögliche Unterstützung und lässt sich durch das Anbringen von Nistkästen gut ansiedeln.
In Kooperation mit lokalen PartnerInnen und Netzwerken wie beispielsweise dem Naturnetz Pfannenstil werden ausserdem regelmässig Naturschutzprojekte ausserhalb des Naturgartens umgesetzt und Biotope (wie das Feuchtbiotop Boldern) gepflegt.
Zudem fungiert die Stiftung als Anlaufstelle für Fragen und Informationen rund um Siedlungsökologie, biodiverse Siedlungsraumgestaltung und ornithologische Fragestellungen.
Abgeschlossene Projekte
Generationengarten



Wie können Kinder „geerdet“ werden und vom Fachwissen älterer Menschen profitieren?
Der Generationengarten, der von der Anna Zemp-Stiftung in Partnerschaft mit der Schule Männedorf,der Gemeindeverwaltung Männedorf und der Stiftung Radix 2018 ins Leben gerufen wurde, verbindet konkretes Naturerleben mit allen Sinnen mit gelebtem Generationenmiteinander.
SchülerInnen der Unterstufe unterhalten und pflegen auf dem Areal der Schule Männedorf einen Naturgarten, bei dem neben den Gartenbeeten auch wertvolle ökologische Kleinstrukturen geschaffen wurden. Unterstützt werden sie dabei von gartenaffinen Seniorinnen.
Der Generationengarten hat sich dank dem Engagement der mitwirkenden Seniorinnen und der Lehrkräfte als selbstorganisiertes Projekt seit Jahren bewährt. Daher wird der Generationengarten seit 2025 ohne direkte Mitwirkung der Anna Zemp-Stiftung weitergeführt.